Spielberichte 2001


SMM 1-01: In Baden hingen die Trauben zu hoch

Zum Auftakt der Schweiz. Mannschaftsmeisterschaft 2001 setzte es für den Schachclub Rheintal eine deutliche Niederlage ab. Nicht immer gewinnt eben David gegen Goliath.

Schon im Vorfeld zur ersten SMM-Runde kam Teamchef David Grüninger ins Rotieren. Wie bei den zehn kleinen Negerlein fiel ein Stammspieler nach dem andern aus. Schliesslich mussten drei Spieler aus der zweiten Mannschaft in die Bresche springen, damit wenigstens alle acht Bretter besetzt werden konnten.

Ganz anders die Situation beim Gastgeber. Baden gilt als eine der Schachhochburgen. Seit 1969 waren die Aargauer nie tiefer als in der Nationalliga B klassiert. Vor sieben Jahren wagten sie sogar einen Abstecher in die Nationalliga A. Nach der missglückten Millenniumssaison 2000 strebt Baden mit aller Kraft den Wiederaufstieg in die zweithöchste Spielklasse an. Auch die Elo-Wertung (Mass für die Spielstärke) sprach eine deutliche Sprache: Gegenüber dem Elo-Schnitt von Baden (2160) nehmen sich die 1910 Punkte der Rheintaler mehr als bescheiden aus. Kurz gesagt: Die Lage war hoffnungslos, aber nicht ernst.

Schon oft sind die Rheintaler bei ähnlichen Vorzeichen über sich hinaus gewachsen, aber diesmal fand die Sensation nicht statt. Je länger der Wettkampf dauerte, desto mehr neigte sich die Waagschale zu Gunsten der Städter. David Grüninger blieb es vorbehalten, die Ehre seines Teams zu retten. Mit einem wuchtigen Springeropfer leitete er einen unwiderstehlichen Mattangriff ein. Manfred Spiegel und Marcel Mannhart steuerten noch je ein Remis gegen höher eingestufte Gegner bei, mehr lag an diesem Wochenende nicht drin. Bemerkenswert ist, dass die Rheintaler mit den schwarzen Figuren Paroli bieten konnten (2:2), mit Weiss hingegen gingen sie komplett leer aus.

Baden I - Rheintal I 6:2

Leo Müller - Rafael Ibanez 1:0, Donjan Rodic - Manfred Spiegel ½, Heinz Schaufelberger - Markus Christen 1:0, Bruno Zülle - Marcel Mannhart ½, Helmut Eidinger - Markus Wittwer 1:0, Jeanpierre Zberg - David Grüninger 0:1, Werner Brunner - Günther Hüttig 1:0, Daniel Giudici - Urs Benninger 1:0

Wil II - Rheintal II 3:3

Hanspeter Weder 1, Kurt Kaufmann 0, Erwin Frei ½, Enrique Lorita 1, Gilbert Jost ½, Gerd Fischer 0


SMM 2-01: Die SCR-Aktien fallen

Der Schachclub Rheintal (SCR) fährt Achterbahn. In der Schweizerischen Gruppenmeisterschaft (SGM) belegt die erste Mannschaft ungeschlagen den zweiten Rang, in der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft hat sie nach der hohen Niederlage gegen Bodan das Schlusslicht übernommen.

Schuld am Misserfolg war einmal mehr die leidige Personalknappheit. Drei Leute mussten aus der zweiten Mannschaft aufrücken und selbst das reichte nicht aus, um alle acht Bretter zu besetzen. Für den in der Rekrutenschule erkrankten Markus Christen konnte kein Ersatz gefunden werden, so dass Bodan, das sich mehrheitlich aus deutschen Legionären zusammensetzt, bereits bei Matchbeginn 1:0 in Führung lag.

Die grosse Stunde des Präsidenten

Trotzdem gab es in Kreuzlingen einen Lichtblick für die Rheintaler - und was für einen. Am dritten Brett sassen sich nämlich Urs Benninger und ein alter bekannter des SCR, der internationale Meister Ali Habibi aus Deutschland, gegenüber. Habibi ist eine schillernde Figur auf dem internationalen Schachparkett. Er bestreitet seinen Lebensunterhalt vorwiegend mit seiner Spielkunst. Aber an den Mitgliedern des SCR hat er keine grosse Freude.

Angefangen hat es am Pizol-Open 1998. Damals schlug Sandro Schmid den internationalen Meister in der direkten Begegnung und verdrängte ihn auf Platz zwei. Beim Liechtensteiner Open 2000 doppelte Markus Wittwer nach und sorgte für die Sensation der Startrunde. Der dritte im Bunde war Markus Christen, der dem Profi an der Rheintalischen Einzelmeisterschaft vor vier Monaten das Nachsehen gab und sich damit den Weg zum ersten Meistertitel ebnete.

Am Sonntag war die Reihe nun am Präsidenten des SCR, Urs Benninger. Obwohl Habibi 300 Wertungspunkte höher eingestuft war, ging der Rheintaler beherzt und ohne Umschweife auf den schwarzen König los. Nach 35 Zügen war es soweit. Zum vierten Mal in seiner Karriere musste Ali Habibi vor einem Mitglied des SCR kapitulieren.

Urs Benninger: "Ein Sieg wie derjenige gegen Ali Habibi lässt alle Enttäuschungen vergessen."

So schön dieser Sieg auch war, er kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bilanz für die ersatzgeschwächten Rheintaler sehr mager ausgefallen ist. Nebst Benninger konnten sich nur Manfred Spiegel und David Grüninger je einen halben Punkt gutschreiben lassen, alle anderen Spieler gerieten unter die Räder.

Bodan I - Rheintal I 6:2

Werner Rapparlie - Marcel Mannhart 1:0, Marcel Wildi - ?? 1:0, IM Ali Habibi - Urs Benninger 0:1, Dieter Knödler - Markus Wittwer 1:0, Peter Schmidt - Günther Hüttig 1:0, Peter Plüss - David Grüninger ½, Michael Schmid - Manfred Spiegel ½, Hubert Zwick - Kurt Kaufmann 1:0


SMM 3-01: Der Abstieg droht

Kaum hat die Schweiz. Mannschaftsmeisterschaft richtig begonnen, schon befindet sich der Schachclub Rheintal in arger Bedrängnis. Das Schlüsselspiel gegen die ebenfalls abstiegsgefährdeten Gäste aus dem Engadin ging denkbar knapp verloren.

Die Wettkämpfe der sogenannten Mannschaftsmeisterschaft (SMM) verlaufen weitgehend parallel mit der Schweiz. Gruppenmeisterschaft (SGM) und man begegnet denselben Namen, zum Teil allerdings in anderen Mannschaften. In der SGM führen die Rheintaler die Tabelle nach vier Runden ungeschlagen an, in der SMM hingegen kriegen sie kein Bein auf die Erde. Nach drei Runden stehen sie mit leeren Händen da und ein Umschwung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil! Beim nächsten Wettkampf gegen Winterthur werden drei der stärksten Stammspieler fehlen. Sie ziehen es vor, ihre Klingen beim Liechtensteiner Open (18. - 26.5.2001) mit Schachgrössen aus aller Welt zu kreuzen. Mannschaftskapitän David Grüninger ist wahrlich nicht zu beneiden.

Erster Punktegewinn knapp verfehlt

Nach sechs beendeten Partien herrschte noch immer Gleichstand. Markus Christen und Manfred Spiegel hatten ihre Vorteile im Endspiel auf überzeugende Art in Siege umgesetzt, während Gerhard Walter und David Grüninger mit ihren Gegnern die Punkte teilten. Leider lief es den beiden Vorarlberger Legionären nicht so gut. Robert Mrsic kam gegen seinen Landsmann Günther Lawitsch schon früh unter die Räder und Robert Sandholzer, der in letzter Zeit für soviel Furore gesorgt hatte, wurde unsanft auf den Boden der Realität zurückgeholt.

Beim Stande von 3:3 war es natürlich problematisch, dass Markus Wittwer gegen Nuhi Jashari einen Bauern eingestellt hatte und versuchen musste, das Spiel zu komplizieren. Es entwickelte sich ein dramatischer Schlagabtausch mit vielen Verwicklungen, in denen Jashari aber das bessere Ende für sich behielt. Nun hätte Marcel Mannhart am Spitzenbrett gewinnen müssen, um den Rheintalern zum ersten Mannschaftspunkt zu verhelfen. Er plagte sich fast sechs Stunden ab, doch Andri Arquint war auf der Hut und vereitelte alle Gewinnversuche. Für den Schachclub Rheintal brechen schwere Zeiten an.

Rheintal I - Engadin I 3 ½ : 4 ½

Marcel Mannhart - Andri Arquint ½, Robert Mrsic - Günther Lawitsch 0:1, Markus Christen - Magnus Schleich 1:0, Markus Wittwer - Nuhi Jashari 0:1, Gerhard Walter - Reinhard Lutz ½, Robert Sandholzer - Jürg Bärtsch 0:1, David Grüninger - Reto Grass ½, Manfred Spiegel - Silvio Grass 1:0

Schaffhausen II - Rheintal II 5:1

Urs Benninger 0, Erwin Frei 0, Kurt Kaufmann 0, Gilbert Jost ½, Bruno Spälti ½, Gerd Fischer 0

Rheintal III - Bosn. Verein St. Gallen 3:3

Alessandro Puliti 1, Ismail Osmani 0, Stefan Marte 1, Pius Steiger 0, Daniel Eichkorn 0, Christof Zwahlen 1


SMM 4-01: Schächler auf dem Krebsgang

In der 4. Runde der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft bezog der Schachclub Rheintal die vierte Niederlage. Haben die einheimischen Figurenkünstler das Schachspielen verlernt?

Schuld am Desaster war einmal mehr der chronische Personalmangel, der Teamchef David Grüninger schon seit Saisonbeginn vor unlösbare Probleme stellt. Diesmal mussten drei der bewährtesten Teamstützen mit Spielern aus der zweiten Mannschaft ersetzt werden. Mit einer taktischen Aufstellung versuchte Grüninger, die Chancen auf den ersten Mannschaftspunkt zu verbessern. An den vorderen Brettern sollten die Ersatzleute das eine oder andere Remis abklammern und an den hinteren Brettern musste voll auf Sieg gespielt werden. Wenigstens der zweite Teil der Gleichung ging auf. Die Bretter fünf bis acht gingen mit 3:1 Punkten klar an die Rheintaler. Markus Christen und David Grüninger landeten zwei überzeugende Schwarzsiege und Manfred Spiegel profitierte von einer Ungenauigkeit des Gegners.

Leider bleib der erhoffte Leistungsschub an den vorderen Brettern aus. Der Klassenunterschied und die mangelnde Spielpraxis traten bei Christof Zwahlen und Ruedi Rheiner klar zutage. Robert Sandholzer und Kurt Kaufmann konnten ihre Stellungen über weite Strecken im dynamischen Gleichgewicht halten und schrammten nur knapp am Unentschieden vorbei.

Rheintal I - Winterthur III 3:5

Christof Zwahlen - Michael Bucher 0:1, Ruedi Rheiner - Isa Cakir 0:1, Kurt Kaufmann - Caveh Madjd-Pour 0:1, Robert Sandholzer - Horst Zesiger 0:1, Markus Christen - Michael Welsh 1:0, Gerhard Walter - Erich Lang 0:1, David Grüninger - Stefan Zollinger 1:0, Manfred Spiegel - Roman Freuler 1:0

Rheintal II - Glarus I 2:4

Forfait 0, Urs Benninger 1, Enrique Lorita ½, Gilbert Jost ½, Gerd Fischer 0, Christof Loher 0

Rheintal III - St. Gallen Kosova 2:4

Alessandro Puliti 0, Ismail Osmani 0, Stefan Marte 0, Pius Steiger 1, Willi Zäch 0, Daniel Eichkorn 1


SMM 5-01: Rheintaler verscherzten den Sieg

In der 5. Runde der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft teilten die Schachvereine Zimmerberg (linkes Zürichseeufer) und Rheintal die Punkte. Bei Halbzeit lagen die Rheintaler noch klar in Front, doch dann schlug der Fehlerteufel unerbittlich zu.

Wer in einem Wörterbuch unter "sabbern" nachschlägt, erhält folgende Erklärungen: Umgangssprachlich für "Speichel ausfliessen lassen" oder auch "dummes Zeug reden". Wenn besagter Ausdruck beim Schachclub Rheintal die Runde macht, dann denkt niemand an ein Sabberlätzchen, auch nicht an ein leeres Geschwafel. Unter Insidern bedeutet sabbern vielmehr: Eine gute Stellung verderben, ungeschickte Züge machen, eine gewonnene Partie in den Sand setzen, schnitzern, patzen - sabbern eben. Beim Wettkampf in Horgen feierte das Sabbern fröhliche Urständ.

Dabei hatte alles so schön begonnen. Robert Sandholzer konnte den stärksten Zürcher in die Schranken weisen und das erstrebte Remis sicherstellen. Rico Zanga befreite sich aus einer gedrückten Stellung und brachte den Gegner mit einem herrlichen Damenopfer zu Fall. Marcel Mannhart und Markus Christen hatten ihre Konkurrenten ebenfalls fest im Würgegriff und liessen im Endspiel nichts mehr anbrennen.

Beim Stande von 1½ : 3½ Punkten schien der Wettkampf für die Rheintaler gelaufen zu sein, zumal sie an den restlichen drei Brettern klar den Ton angaben. Doch dann begann das Unheil. Markus Wittwer geriet in Zeitnot und stellte kompensationslos einen Läufer ein. Dann sabberte David Grüninger. Mit Qualität und Mehrbauer schaffte er nur ein Unentschieden. Das (Sabber-) Fass endgültig zum überlaufen brachte aber Bruno Spälti. Er behandelte das vorteilhafte Endspiel Läuferpaar gegen Turm so verkrampft, dass am Ende sogar ein schwarzer Bauer durchlaufen konnte. Es gibt Momente, in denen man die Figuren am liebsten an die Wand schmeissen oder, je nach Temperament, still und leise in den Schrank zurücklegen möchte.

Zimmerberg - Rheintal I 4:4

Werner Eggenberger - Markus Wittwer 1:0, Matthias Thaler - Robert Sandholzer ½, Jean-Pierre Monsch - Markus Christen 0:1, Felix Csajka -Rico Zanga 0:1, Robert Schweizer - Marcel Mannhart 0:1, Rainer Brütsch - David Grüninger ½, Peter Tesar - Bruno Spälti 1:0, Walter Weber - Manfred Spiegel 1:0

Rheintal II - Bodan II 2:4

Enrique Lorita 0, Erwin Frei 1, Urs Benninger 0, Kurt Kaufmann 0, Günther Hüttig ½, Rafael Ibanez ½


SMM 6-01: Bangen um den Klassenerhalt

Endlich hat der Schachclub Rheintal auch in der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft (SMM) zum Erfolg zurück gefunden. Nach dem hohen Sieg über Wettswil stehen die Chancen gut, dass die Truppe auch die dritte Saison in der 1. Liga heil übersteht.

"Schach ist ein See, in dem eine Mücke baden und ein Elefant ertrinken kann." Dieses indische Sprichwort ruft man sich unwillkürlich in Erinnerung, wenn man den Verlauf der Meisterschaft nachzeichnet. Fünf Runden lang planschten die Rheintaler ziemlich unbeholfen im See herum und drohten sang- und klanglos unterzugehen. Der Personalengpass und das fehlende Schlachtenglück wirkten sich verheerend aus. Doch dann, im Spiel der letzten Chance, verwandelte sich der Elefant in eine Mücke, die unerbittlich zusticht und ihr Gift versprüht.

Bei Halbzeit lagen die Rheintaler bereits mit 3:1 Punkten in Front. Markus Christen und Klaus Doskocil knackten die weisse Königsstellung und Gerhard Walter eroberte eine Figur. Nachdem Rico Zanga gegen den ehemaligen Schweizermeister IM Andreas Huss erwartungsgemäss den Kürzeren gezogen hatte, war die Reihe bereits wieder an den Gastgebern. David Grüninger nützte eine Grundlinienschwäche von Erwin Glur drakonisch aus und Markus Wittwer rückte seinem Gegner mit taktischen Mückenstichen zu Leibe. Das einzige Remis kam am 8. Brett zustande. Zwar hatte Manfred Spiegel schon in der Eröffnung einen Bauern gewonnen und stand die ganze Zeit über besser, doch der entscheidende Durchbruch wollte ihm nicht gelingen.

Herisau, wir kommen

Noch ist das Abstiegsgespenst nicht gebannt. Die Entscheidung fällt am 29. September in der direkten Begegnung mit Herisau. Der Sieger der Schicksalspartie erreicht das rettende Ufer. Endet das Treffen unentschieden, so müssen sich die Appenzeller aus der 1. Liga verabschieden. Wenn die Rheintaler so konsequent und selbstbewusst wie gegen Wettswil zu Werke gehen, so müsste die Aufgabe zu lösen sein. An der Moral fehlt es nach dem samstäglichen Husarenstreich gewiss nicht.

Rheintal I - Wettswil I 5 ½ : 2 ½

Klaus Doskocil - Moritz Wittwer 1:0, Marcel Mannhart - Theo Heldner 0:1, Markus Christen - Werner Aeschbach 1:0, Rico Zanga - IM Andreas Huss 0:1, Markus Wittwer - Kaspar Köchli 1:0, Gerhard Walter - Bruno Lenzhofer 1:0, David Grüninger - Erwin Glur 1:0, Manfred Spiegel - Marcel Hess ½

Flawil I - Rheintal II 2 ½ - 3 ½

Markus Vonlanthen - Erwin Frei ½, Thomas Näf - Urs Benninger ½, Alfred Dönni - Gilbert Jost 0:1, Beat Tscharner - Kurt Kaufmann 1:0, Peter Simon - Bruno Spälti 0:1, Max Bolliger - Enrique Lorita ½


SMM 7-01: Rheintaler "Game over"

Drei Jahre dauerte das Erstliga-Abenteuer für den Schachclub Rheintal, nun muss er sich aus der höchsten Amateurliga verabschieden. Dies tut natürlich weh, denn mit etwas mehr Schlachtenglück und Selbstvertrauen wäre der Abstieg durchaus vermeidbar gewesen.

Die Ausgangslage vor der Schlussrunde war für beide Mannschaften klar. Herisau musste die Direktbegegnung gegen die Rheintaler gewinnen, um nicht abzusteigen, den Gastgebern genügte zum Ligaerhalt bereits ein Unentschieden. Als die Ausserrhödler nur mit sieben Mann im Turnierlokal eintrafen, schien die halbe Miete bereits eingefahren zu sein. Doch vielleicht war gerade dies der Grund, dass die Rheintaler zu unbeschwert agierten und weit hinter ihren Möglichkeiten zurückblieben.

Das Unheil begann damit, dass sich Klaus Doskocil als Fallensteller betätigte. Doch er hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht und am Ende war er selbst der Geprellte. Am achten Brett hatte man einen vollen Punkt budgetiert, wies der Rheintaler doch eine um 200 Punkte höhere Wertung auf als der Herisauer Ersatzmann. Gerhard Walter hatte sich tatsächlich eine überlegene Stellung erarbeitet, dafür aber sehr viel Zeit investiert. Als er nur noch fünf Minuten für zwanzig Züge besass, suchte er sein Heil in einem Remisangebot, das der Aussenseiter erleichtert annahm.

In diesem Stil ging es weiter. Während Rico Zanga wenigstens eine Remisstellung herbeiführen konnte, mussten sich Robert Sandholzer und Marcel Mannhart nach zäher Abwehrschlacht geschlagen geben. Von den Rheintaler Koryphäen konnte einzig Markus Wittwer seine wahre Spielstärke demonstrieren. In einer von taktischen Finessen und hoher Risikobereitschaft geprägten Partie liess er seinem Gegner keine Chance.

Beim Stande von 3:4 Punkten unterbreitete Herisau in Wegelin-Grüninger ein Remisangebot, um den Sieg und damit den Ligaerhalt sicherzustellen. David Grüninger musste die Offerte schweren Herzens ausschlagen, befand er sich doch mit einem Bauern im Hintertreffen. Leider fand das Wunder nicht statt. Reinhard Wegelin erstickte alle Angriffsversuche im Keime und brachte seine materielle Überlegenheit in der sechsten Spielstunde zur Geltung. Erste Liga adieu!

Rheintal I - Herisau I 3:5

Klaus Doskocil - Udo Düssel 0:1, Markus Christen - ?? 1:0, Marcel Mannhart - Armin Bechtiger 0:1, Rico Zanga - Thomas Akermann ½:½, Robert Sandholzer - Rodrigo Meier 0:1, Markus Wittwer - Jeroen Naarding 1:0, David Grüninger - Reinhard Wegelin 0:1, Gerhard Walter - Rosam Looser ½:½

St. Gallen IV - Rheintal II 2½ : 3½

Heinz Dietrich - Erwin Frei 0:1, Aldo Toneguzzo - Rafael Ibanez 1:0, Thomas Würth - Hanspeter Weder ½:½, Roman Schmuki - Bruno Spälti 0:1, Adrian Überwasser - Kurt Kaufmann 1:0, Branko Cerne - Gilbert Jost 0:1



SGM 1-01: Es geht wieder los!

Endlich tanzen die Schachpuppen wieder. Mit einem knappen Sieg über Wettingen-Spreitenbach haben die Rheintaler Schachspieler den Grundstein für eine erfolgreiche Meisterschaft gelegt.

Ein Sieg in der Startrunde tut nicht nur dem Punktekonto gut, er stärkt auch die Moral der Spieler mehr als tausend gute Ratschläge. Die Rheintaler gingen schon früh durch einen Sieg von Markus Wittwer in Führung. Mit einem doppelten Figurenopfer ebnete er seinem Freibauern den Weg und holte sich eine zweite Dame. Reto Bürge hatte zwar noch gewisse Schummelchancen, schlussendlich behielt Markus mit seinem Harem aber die Oberhand.

Am zweiten Brett führte Markus Christen eine spannende Partie abseits aller Theorie zum verdienten Sieg. David Winkler und Robert Hauser lieferten sich einen wilden Schlagabtausch mit beiderseitigen Chancen. Leider brachte Robert seinen König nicht rechtzeitig in Sicherheit, so dass die Gastgeber auf 1:2 verkürzen konnten.

An den Brettern 1, 7 und 8 machte trotz Rauchverbot die Friedenspfeife die Runde. Bei Bedarf hätte man die eine oder andere Partie durchaus noch weiterspielen können. Da Rico Zanga aber sehr günstig stand, vermieden seine Kameraden jedes Risiko. Und tatsächlich gelang es Rico, ein Springer-Läufer-Endspiel auf subtile Weise zu gewinnen. Sein Gegner zählte übrigens erst 13 Jahre, was aber nichts heissen will. Donjan Rodic spielt bärenstark, ist Schweizermeister U14 und wird gewiss noch viel von sich hören lassen.

Am längsten, nämlich über sechs Stunden, bekriegten sich Stefan Wanner und Gerhard Walter. Das Damenendspiel mit einem gegen zwei Bauern war objektiv remis, doch leider verlor der Rheintaler die Partie durch Zeitüberschreitung.

Wettingen-Spreitenbach - Rheintal I 3 ½ : 4 ½

Bruno Zülle - Sandro Schmid ½, Hans Frischknecht - Markus Christen 0:1, Stefan Wanner - Gerhard Walter 1:0, Reto Bürge - Markus Wittwer 0:1, Donjan Rodic - Rico Zanga 0:1, Daniel Winkler - Robert Hauser 1:0, Beat Meili - Urs Benninger ½, Roland Zbinden - David Grüninger ½

Rheintal II - St. Gallen II 2:3

Kurt Kaufmann 1, Alessandro Puliti ½, Gerd Fischer 0, Pius Steiger ½, Daniel Eichkorn 0


SGM 2-01: Kein Sieger in Winterthur

Die zweite Runde im Rahmen der Schweiz. Gruppenmeisterschaft stand ganz im Zeichen der Ausgeglichenheit. Von acht Partien endeten deren sechs mit einem Remis.

Fehlte es an der Risikobereitschaft, waren die Spieler (zu) friedlich gesinnt oder waren sie sich schlicht und einfach ebenbürtig? Tatsache ist, dass die Friedenspfeife schon früh die Runde machte. Nur an den Brettern drei und sieben wollten die Spieler nichts von einem Stillhalteabkommen wissen und gingen ohne Umschweife aufeinander los. Markus Christen drängte die schwarzen Figuren weit zurück und inszenierte einen scharfen Königsangriff. Hanspeter Ineichen hielt dem Druck nicht lange stand und büsste kompensationslos eine Figur ein.

Im Gegenzug hielten sich die Gastgeber mit einem Sieg über Andras Guller schadlos. Dieser wichtige Punkt ging ausgerechnet auf das Konto von Mike Welsh, der früher selbst die Farben der Rheintaler vertreten hatte. Er war lange Jahre ein eifriges Mitglied des Schachclubs Rheintal und hat damals auch im Vorstand mitgewirkt. Ein Stellenwechsel vor fünf Jahren veranlasste ihn, auch schachlich die Fronten zu wechseln - sehr zum Leidwesen seiner alten Gefährten.

Winterthur II - Rheintal I 4:4

André Hirzel - Guntram Gärtner ½, Horst Zesiger - Sandro Schmid ½, Mike Welsh - Andras Guller 1:0, Roman Freuler - Robert Sandholzer ½, Erich Lang - Markus Wittwer ½, Hansjörg Nohl - Robert Hauser ½, Hanspeter Ineichen - Markus Christen 0:1, Urs Allenspach - Urs Benninger ½

Wil I - Rheintal II 3:2

Alessandro Puliti 0, Kurt Kaufmann ½, Pius Steiger ½, Rafael Ibanez ½, Daniel Eichkorn ½

Toggenburg II - Rheintal III 2:2

Gerd Fischer 1, Mario Milo 1, Willi Zäch 0, Gerold Forster 0


SGM 3-01: Rheintaler hatten leichtes Spiel

In der dritten Runde der Schweiz. Gruppenmeisterschaft feierte der Schachclub Rheintal einen hohen Heimsieg. Die Zürcher Stadtmannschaft Springer-Sihlfeld entging nur mit Glück einer 8:0-Schlappe.

Die Zürcher waren von argen Besetzungsproblemen geplagt und mussten das zweite Brett kampflos abgeben. So wurde Rico Zanga unfreiwillig zum Zuschauen verknurrt. Aber auch sonst war Sihlfeld kein Gradmesser für die Rheintaler, jedenfalls nicht in dieser Verfassung. Je länger der Wettkampf andauerte, um so drückender wurde die Überlegenheit der Gastgeber. Kennzeichnend für die Hilflosigkeit der Städter war die Partie zwischen Jürg Meister und David Grüninger. Nach etwa 30 Zügen stellte David den Gegner vor die bittere Wahl, sich von der Dame zu trennen oder gleich matt zu gehen. Meister entschied sich für ersteres, doch ohne sein bestes Stück war er über kurz oder lang verloren.

Dass Sihlfeld nicht gänzlich leer ausging, lag letztlich daran, dass die Einheimischen an zwei Brettern gehörig schnitzerten. Am Spitzenbrett hatte Robert Mrsic seinen Rivalen bereits nach allen Regeln der Kunst überspielt, da stellte er unter Zeitdruck einen Läufer ein. Als die Zürcher ihrem Teamgefährten zum Erfolg gratulieren wollten, war es ihm fast etwas peinlich: "Ich habe es nicht verdient, kondoliert lieber meinem Gegner." Ähnlich verlief die Begegnung zwischen Markus Wittwer und Daniel Kuchen. Der Rheintaler hatte schon in der Eröffnung die Initiative an sich gerissen und diktierte klar das Geschehen. Doch just in dem Moment, als er alles klar machen wollte, unterlief ihm ein grober Fehler, der ihn augenblicklich die Partie kostete.

Rheintal I - Springer-Sihlfeld Zürich 6:2

Robert Mrsic - Hermann Koch 0:1, Rico Zanga - ?? 1:0, Markus Wittwer - Daniel Kuchen 0:1, Sandro Schmid - René Meier 1:0, Robert Hauser - Hansjakob Emch 1:0, Markus Christen - Ernst Schipper 1:0, David Grüninger - Jürg Meister 1:0, Enrique Lorita - Beat Eppler 1:0


SGM 4-01: Papierform vergessen gemacht

In der 4. Runde der Schweizerischen Gruppenmeisterschaft entthronten die Rheintaler den bisherigen Spitzenreiter Niederrohrdorf. Den Grundstein für den unerwarteten Erfolg legten die beiden jüngsten Spieler, Robert Sandholzer und Robert Hauser.

Elo-Punkte sind das A und O im Schachsport. Das vom amerikanischen Physiker Arpad Elo ausgearbeitete System bewertet nach einer wissenschaftlichen Methode die Spielstärke aller organisierten Schachspieler. Nach besagtem Professor galten die Rheintaler als krasse Aussenseiter, brachten sie es im Mannschaftsdurchschnitt doch lediglich auf 2107 Punkte, während Niederrohrdorf mit 2245 Punkten protzte. Am grössten war die Diskrepanz am zweiten Brett, wo sich Peter Kühn (2348) und Robert Sandholzer (1936) gegenüber sassen. Anfangs setzte Kühn den Aussenseiter tatsächlich stark unter Druck, doch Sandholzer wehrte alle Angriffe ab. Je länger die Partie dauerte, umso besser kam der Rheintaler ins Spiel. Merkte Kühn zu spät, dass sein eigenes Haus brannte oder unterschätzte er seinen jungen Gegner? Plötzlich war es der Nobody, der am Königsflügel zum Angriff blies und die Koryphäe in die Knie zwang (zur Partie).

In einer ähnlichen Situation wie Sandholzer befand sich auch Robert Hauser, der es mit dem amtierenden Schweizer Seniorenmeister Hans Karl zu tun bekam. Auch er war keineswegs gewillt, die ihm zugedachte Rolle als Kanonenfutter zu spielen und feuerte aus allen Rohren. Nach sechs Stunden und vierzig Minuten war es geschafft: der allseits bekannte Altmeister fügte sich ins Unvermeidliche (zur Partie).

Den zwei "Robert"-Siegen stand nur eine einzige Niederlage, nämlich diejenige von Markus Wittwer, gegenüber; die übrigen Rheintaler hielten dicht. Allen Prognosen und dem gescheiten Professor im fernen Amerika zum Trotz mussten die sieggewohnten Aargauer zum ersten Mal beide Mannschaftspunkte dem Gegner überlassen.

Niederrohrdorf - Rheintal 3 ½ : 4 ½

IM Jan Gustavson - IM Guntram Gärtner ½, Peter Kühn - Robert Sandholzer 0:1, Christian Balmer - Petra Blazkova ½, Heinz Schaufelberger - Sandro Schmid ½, Leo Müller - Rico Zanga ½, Hans Karl - Robert Hauser 0:1, Helmut Eidinger -Markus Wittwer 1:0, Rudolf Keller - Andras Guller ½


SGM 5-01: Unentschieden knapp verpasst

In der 5. Runde der Schweizerischen Gruppenmeisterschaft musste der Schachclub Rheintal die Tabellenführung wieder an Niederrohrdorf abgeben. Schuld am Rückschlag war eine unglückliche Niederlage gegen St. Gallen.

Obwohl die Mehrzahl der Partien unentschieden endete, gingen beide Seiten aufs Ganze. Ein Paradebeispiel war der Zweikampf zwischen Markus Christen und Jürg Jenal. Erst als nur noch die nackten Könige auf dem Brett standen, reichten sich die beiden Streithähne die Hände.

Am zweiten Brett sassen sich Sandro Schmid und der stärkste "St. Galler", Milan Novkovic, gegenüber. Der Legionär aus Bregenz ist diplomierter Schachtrainer und hat erst kürzlich in Ungarn die dritte und letzte IM-Norm geholt. Sandro konnte die Partie über weite Strecken im Gleichgewicht halten, übersah dann aber unter Zeitdruck eine tödliche Kombination. Der zweite Sieg der Gäste ging auf das Konto von Marcel Mannhart. Der Silbermedaillengewinner von Istanbul gehört sowohl dem SC Rheintal als auch dem SC St. Gallen an. Dies führt bisweilen zur absurden Situation, dass Marcel gegen die eigenen Vereinskameraden kämpfen muss. Die alten Eidgenossen haben sehr wohl gewusst, warum sie die Reisläuferei verboten haben!

Robert Hauser im Hoch

Ob beim Schnellschachturnier in Reinach, beim Ferienopen in der Lenk oder bei Mannschaftswettkämpfen, Robert Hauser ist zur Zeit nicht zu bremsen. Gegen Halit Rexhepi stand er zwar eher unter Druck, doch mit einer überraschenden Kombination, die ihm eine ganze Figur eintrug, machte er alles klar.

Nach sieben beendeten Partien lag St. Gallen mit 3:4 Punkten in Front, doch niemand zweifelte daran, dass Markus Wittwer gegen Peter Bischoff das 4:4 schaffen würde. Zwei Mehrbauern, einen Turm auf der siebten Reihe, Schächlerherz was willst du mehr? Doch das Unglaubliche geschah. Markus misshandelte das Endspiel und liess den Doktor med. ins Remis entwischen. Schach kann faszinierend und beglückend, aber auch ungemein brutal und quälend sein.

Rheintal I - St. Gallen I 3 ½ : 4 ½

IM Guntram Gärtner - Marc Potterat ½, Sandro Schmid - IM Milan Novkovic 0:1, Markus Christen - Jürg Jenal ½, Rico Zanga - Marcel Mannhart 0:1, Robert Hauser - Hailit Rexhepi 1:0, Andras Guller - Anton Thaler ½, Markus Wittwer - Peter Bischoff ½, Gerhard Walter - Gerd Wettering ½

Thal I - Rheintal II 1:4

Alessandro Puliti ½, Daniel Eichkorn ½, Kurt Kaufmann 1, Enrique Lorita 1, Pius Steiger 1


SGM 6-01: Dame mit König verwechselt

In der 6. Runde der Schweizerischen Gruppenmeisterschaft hat der Schachclub Rheintal auf die Siegesstrasse zurückgefunden. Der matchentscheidende halbe Punkt gegen Nimzowitsch Zürich kam auf äusserst kuriose Art zustande.

Berührt - geführt, so heisst das oberste Gebot beim Schach. Eine Figur, die angefasst wird, muss unter allen Umständen gezogen werden. Anfänger haben mit dieser Regel ihre liebe Mühe. Dass aber ein Spitzenspieler wie Victor Manevich an der BG-Vorschrift scheitert, kommt nicht alle Tage vor. In der Begegnung Manevich (Elo 2220) gegen Enrique Lorita (1811) geriet der Rheintaler Ersatzmann bös unter die Räder. Als der Zürcher einen Bauern umwandeln wollte, ergriff er wie der zerstreute Professor den eigenen König auf f1 anstatt die Dame neben dem Brettrand. Nun war der Unglücksrabe gezwungen, einen Königszug auszuführen, worauf Enrique den Bauern auf a7 unschädlich machen konnte.

Für volle Punkte im Rheintaler Lager waren einmal mehr Guntram Gärtner und David Grüninger besorgt. Gärtner, seit kurzem stolzer Träger des Titels "Internationaler Schachmeister" brachte das Wolga-Gambit von Alain Dell'Agosti zum kentern, und David Grüninger schoss aus allen Rohren auf die weisse Königsstellung, bis es für den feindlichen Monarchen kein Entrinnen mehr gab.

Diesen zwei Siegen stand nur eine einzige Niederlage gegenüber. Andras Guller diktierte nach der Eröffnung das Geschehen, verlor aber nach einem unbedachten Turmzug die Qualität und geriet ins Hintertreffen.

Obwohl auf beiden Seiten mit harten Bandagen gekämpft wurde, endeten die restlichen Partien unentschieden. Markus Wittwer spielte nicht nur gegen einen starken Gegner, sondern auch gegen die Zeit. Trotz Bauernplus und leicht besserer Stellung machte er ein Friedensangebot, das von Norbert Friedrich (Elo 2340!) sofort akzeptiert wurde. Den beiden jüngsten Spielern im Rheintaler Team, Markus Christen und Robert Sandholzer, wurde viel Geduld und Durchstehvermögen abverlangt. Nach sechs Stunden Spielzeit konnte Markus alle Schwächen überdecken und die Punkteteilung erzwingen. Robert stand in einem lehrbuchmässigen Endspiel "guter Springer gegen schlechter Läufer" am Schluss sogar etwas besser. Da der Wettkampf aber bereits entschieden war, vermied er jedes Risiko und offerierte remis.

Nimzowitsch Zürich - Rheintal I 3 ½ : 4 ½

Norbert Friedrich - Markus Wittwer ½, Victor Manevich - Enrique Lorita ½, Alain Dell'Agosti - IM Guntram Gärtner 0:1, Miguel Cancela - Sandro Schmid ½, Christoph Drechsler - Markus Christen ½, - Perparim Bajraktari - Robert Sandholzer ½, Urs Egli - Andras Guller 1:0, Hubert Ludin - David Grüninger 0:1

Rheintal II - Toggenburg I 2½ : 2 ½

Kurt Kaufmann ½, Pius Steiger 1, Daniel Eichkorn 0, Rafael Ibanez ½, Alessandro Puliti ½

Rheintal III - Kaltbrunn I 1:3

Gerd Fischer ½, Willi Zäch ½, Mario Milo 0, Ruedi Götti 0


SGM 7-01: Siege an allen Fronten

Der Schachclub Rheintal kann auf ein äusserst erfolgreiches Wochenende zurückblicken. Am Samstag kanterten die Denksportler Wollishofen mit 7:1 Punkten nieder und am Sonntag qualifizierten sie sich im Team-Cup für die vierte Runde.

Die 7. und letzte Runde der Schweizerischen Gruppenmeisterschaft gestaltete sich zu einem wahren Triumphzug. Schon nach zwei Stunden eröffneten Klaus Doskocil und Robert Hauser den Punktereigen durch zwei glanzvolle Angriffssiege. Ihre Kollegen standen ihnen in nichts nach und reihten Sieg an Sieg. Nur gerade Markus Christen und Andras Guller mussten sich mit einem Remis begnügen; alle anderen Punkte gingen an die Rheintaler.

Trotz dem überragenden Ergebnis mischte sich ein Wermutstropfen in die Siegesfreude. Der Gruppensieg und damit das Recht, um den Aufstieg in die 1. Bundesliga zu kämpfen, blieb den Rheintalern versagt. Niederrohrdorf, das die letzte Runde mit einem Mannschaftspunkt Vorsprung in Angriff genommen hatte, leistete sich keinen Ausrutscher - im Gegenteil. Die Aargauer spielten gross auf und erteilten dem Schachclub St. Gallen eine deutliche Lektion.

Markus Wittwer behielt die Nerven

Wesentlich umkämpfter verlief die Team-Cup-Begegnung mit Davos. Nach 3 ½ Stunden Spieldauer herrschte noch immer Gleichstand. Robert Hauser hatte die weisse Stellung im Sturmlauf erobert. Dafür musste Daniel Eichkorn, der aus taktischen Gründen das erste Brett betreute, erwartungsgemäss eine Niederlage einstecken. Keinen Sieger gab es in Schmid-Bornand, sodass Markus Wittwer die letzte Partie hätte gewinnen müssen, um seinem Team den Weg in die 4. Runde zu ebnen. Doch seine Lage war sehr bedenklich. Er hatte sich veropfert und zudem war seine Bedenkzeit bis auf zwei, drei Minuten zusammen geschmolzen. Doch dann, als auch Renato Bollhalder in Zeitnot geriet, änderte sich die Lage schlagartig. Wittwer gewann die Figur zurück und wenige Sekunden vor der Zeitkontrolle setzte er den schwarzen König matt.

Rheintal - Wollishofen 7:1

Guntram Gärtner - Patrick Eschmann 1:0, Sandro Schmid - Sebastion Nielson 1:0, Klaus Doskocil - Emanuel Wyler 1:0, Markus Christen - Claude Douget ½, Andras Guller - Tim Von Flüh ½, Markus Wittwer - Clemens Suter 1:0, Robert Hauser - Marco Gähler 1:0, Robert Sandholzer - Peter Gehrig 1:0

Team-Cup 3. Runde: Rheintal - Davos 2½ : 1 ½

Daniel Eichkorn - Stanislav Budisin 0:1, Sandro Schmid - Herbert Bornand ½, Robert Hauser - Rudolf Gautschi 1:0, Markus Wittwer - Renato Bollhalder 1:0


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