Spielberichte 2000


SMM 1-00: Rheintaler schachmatt

Beim Auftakt zur neuen Mannschaftsmeisterschaft gab es für den Schachclub Rheintal nicht viel zu erben. Schuld am Desaster war der Ausfall von fünf starken Stammspielern.

Jeder Coach kennt sie, die quälenden Personalprobleme, die sich gewöhnlich vor einem wichtigen Wettkampf einstellen. Am letzten Samstag kam es knüppeldick. Mit Klaus Doskocil, Robert Mrsic, Carmelo Genduso, Markus Wittwer und Gerhard Walter fiel mehr als die Hälfte des Kaders aus. So mussten die Rheintaler mit der allerletzten Reserve nach Herisau fahren, wollten sie nicht das eine oder andere Brett kampflos verloren geben.

Beim Gastgeber Herisau herrschte dagegen aufgeräumte Stimmung. Der Aufsteiger hatte sich mit dem Internationalen Meister Hans Grünberg aus Deutschland einen ganz dicken Fisch geangelt und konnte auch sonst in Bestbesetzung antreten. Es kam, wie es kommen musste. Je länger der Wettkampf dauerte, desto stärker machte sich die Überlegenheit der Ausserrhödler bemerkbar. Nur gerade David Grüninger, Robert Hauser und Manfred Spiegel konnten je ein Remis erzwingen, alle anderen Spieler mussten sich dem Appenzeller Bauernsturm beugen. Fazit: Da und dort wäre ein halbes Pünktchen mehr zu holen gewesen, für einen Mannschaftssieg war der Aderlass im Kader aber einfach zu gross.

Herisau I - Rheintal I 6½ : 1½

IM Hans Grüngerg - Marcel Mannhart 1:0, Rudolf Thomann - Markus Christen 1:0, Thomas Ackermann - Rico Zanga 1:0, Peter Kobler - David Grüninger ½, Armin Bechtiger - Robert Sandholzer 1:0, Michael Illi - Robert Hauser ½, Reinhard Wegelin - Enrique Lorita 1:0, Rodrigo Meier - Manfred Spiegel ½

Rheintal II - Zürich Nimzowitsch III 1½ : 4½

Urs Benninger 0, Kurt Kaufmann ½, Gilbert Jost 0, Hanspeter Weder ½, Erwin Frei 0, Christof Zwahlen ½

Gonzen I - Rheintal III

Stefan Marte 1, Mario Milo 0, Alessandro Puliti 1, Rafael Ibanez 1, Pius Steiger ½, Jürgen Draxl 0


SMM 2-00: Meister gegen Amateur

In der zweiten Runde der Schweiz. Mannschaftsmeisterschaft kam es zur reizvollen Konfrontation zwischen einem Internationalen Schachmeister und einem blutigen Amateur. Niemand hätte auch nur einen Hosenknopf auf den Nobody aus dem Rheintal gewettet, dafür war der Klassenunterschied einfach zu gross.

Da sassen sie sich nun gegenüber: Der Internationale Schachmeister Andreas Huss, Schweizermeister des Jahres 1983 mit einer aktuellen Elo-Wertung von 2349 Punkten und Robert Sandholzer, 19 Jahre jung, Student, Elo 1893. Robert liess sich von klingenden Titeln und gigantischen Wertungszahlen nicht einschüchtern und strotzte vor Selbstvertrauen. So sehr sich Huss auch anstrengte, es gelang ihm nicht, einen handfesten Vorteil herauszuspielen. Trotz Mehrbauer musste er sich mit dem halben Punkt begnügen. Den 1. April 2000 wird Robert Sandholzer nicht so schnell vergessen. Es geschieht nicht alle Tage, dass man gegen einen Internationalen Meisterspieler bestehen kann.

Auch der zweite Youngster im Rheintaler Team, Markus Christen, spielte unbeschwert auf und erlangte einen gewaltigen Entwicklungsvorsprung. Theo Heldner unterschätzte die weissen Möglichkeiten und schon im 16. Zug schnappte die Falle zu. Hier die originelle Miniatur. Die Mühe zum Nachspielen lohnt sich!

1. e4 g6 2. d4 Lg7 3. Sc3 c6 4. Le3 d6 5. f4 Sf6 6. Sf3 0-0 7. Dd2 Sbd7 8. h3 b5 9. e5 Sh5 10. Se2 Lh8 11. g4 Sg7 12. f5 Sb6 13. Sg3 dxe5 14. Sxe5 Dc7 15. Lf4 g5 16. Sxf7! Schwarz gibt auf. Nach gxLf4 folgt das Erstickungsmatt Sh6!

Leider griff der Enthusiasmus der beiden Junioren nicht auf ihre Mannschaftskameraden über. Lediglich Rico Zanga konnte reüssieren, alle anderen Punkte blieben am Uetliberg. Die Abwesenheit von Carmelo Genduso, Markus Wittwer und Gerhard Walter machte sich schmerzlich bemerkbar. Auch der Umstand, dass die Rheintaler zu spät im Türmlihaus zu Wettswil erschienen und ihre Uhren schon seit 30 Minuten tickten, als sie den ersten Zug ausführten, war für die Kampfmoral nicht eben förderlich.

Wettswil I - Rheintal I 5½ : 2½

Fritz Armbruster - Rico Zanga 0:1, Daniel Christen - Klaus Doskocil 1:0, IM Andreas Huss - Robert Sandholzer ½ !, Moritz Wittwer - Marcel Mannhart 1:0, Theo Heldner - Markus Christen 0:1, Werner Aeschbach - David Grüninger 1:0, David Klee - Robert Hauser 1:0, Erwin Glur - Manfred Spiegel 1:0

Schaffhausen I - Rheintal II 4 : 2

Urs Benninger 0, Kurt Kaufmann ½, Erwin Frei 1, Enrique Lorita 0, Gilbert Jost 0, Günther Hüttig ½

Chur II - Rheintal III 1½ : 4½

Bruno Blumer 0, Jürgen Draxl 1, Pius Steiger 1, Stefan Marte 1, Alessandro Puliti 1, Gerd Fischer ½


SMM 3-00: Schachclub Rheintal kann erstmals aufatmen

In der dritten Runde der Schweiz. Mannschaftsmeisterschaft erkämpften sich die Rheintaler Schachspieler den ersten Sieg und machten einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt.

Schach kennt keine Landesgrenzen. Im Liechtensteiner Team waren nicht weniger als sechs Nationen vertreten, nämlich Österreich, Russland, Kroatien, Ungarn, das Fürstentum Liechtenstein und die Schweiz. Auch die Frauenquote war mit zwei streitsamen Damen für Schachverhältnisse ungewöhnlich hoch. Dass sich die Frauenpower diesmal in Grenzen hielt, dafür waren Markus Christen und Marcel Mannhart besorgt. Markus Christen zog alle Register seines Eröffnungsrepertoires und überspielte die amtierende Schweizermeisterin Shahanah Schmid nach allen Regeln der Kunst. Auch Mannhart war nicht gewillt, dem weiblichen Geschlecht den Vortritt zu lassen, und bestrafte drakonisch einen unscheinbaren Fehler von Julia Novkovic. Der dritte Vollerfolg ging auf das Konto von Mannschaftsführer Rico Zanga, der die schwarze Verteidigungsstellung von Mario Kobler mit einem Qualitätsopfer knackte.

Diesen drei Siegen standen zwei Niederlagen von Robert Sandholzer und Robert Hauser gegenüber. Während das Resultat in Sandholzer-Frick mehr oder weniger den gezeigten Leistungen entsprach, wurde in Hauser-Guller der Spielverlauf komplett auf den Kopf gestellt. Robert Hauser besass eine überlegene Stellung und hätte den Rheintalermeister des Jahres 1998 mit einem taktischen Schlag zur sofortigen Aufgabe zwingen können. Doch er verpasste den "Matchball" und geriet durch einen Fehlzug selbst in Schwierigkeiten.

An den Brettern eins, drei und vier hatten die Rheintaler durchaus Gewinnchancen. Den ersten Mannschaftssieg und die unablässig tickende Schachuhr vor Augen, schlossen sie jedoch mit ihren Gegnern Frieden. Besondere Erwähnung verdient die tolle Leistung von Klaus Doskocil, der Dimitri Atlas (Elo 2287!) mit den schwarzen Figuren erfolgreich Paroli bot und locker auf Gewinn hätte spielen können, wäre da nicht die scheussliche Zeitnot gewesen.

Rheintal I - Liechtenstein I 4½ : 3½

Klaus Doskocil - Dimitri Atlas ½, Markus Christen - Shahanah Schmid 1:0, Markus Wittwer - Harald Elkuch ½, Gerhard Walter - Safet Karisik ½, Robert Sandholzer - Renato Frick 0:1, Marcel Mannhart - Julia Novkovic 1:0, Robert Hauser - Andras Guller 0:1, Rico Zanga - Mario Kobler 1:0

Chur I - Rheintal II 3½ : 2½

Manfred Spiegel ½, Urs Benninger 0, Kurt Kaufmann ½, Erwin Frei 0, Wolfgang Hofmann 1, Rafael Ibanez ½


SMM 4-00: Rheintal top, Réti flop

Der Schachclub Rheintal befindet sich definitiv auf dem aufsteigenden Ast. In einer für den Abstieg vorentscheidenden Begegnung schlug die erste Mannschaft Gastgeber Réti Zürich vernichtend mit 1½ : 6½ Punkten.

Obwohl die Rheintaler auf Markus Wittwer und Carmelo Genduso verzichten mussten, trumpften sie in Zürich gewaltig auf. Den Anfang machte Markus Christen, der Claude Douget mit den schwarzen Steinen in arge Bedrängnis brachte und seinen Raumvorteil sicher verwertete. Marcel Mannhart nahm die weisse Rochadestellung mit Dame, Turm und Läufer unter Beschuss, bis die weissen Verteidigungslinien zusammenbrachen. Der dritte Streich ging auf das Konto von Robert Sandholzer. Hans Wey hatte die Qualität geopfert, ohne aber mit seinem Angriff durchdringen zu können. Am Ende entschied die Materie von Sandholzer über den Geist von Wey.

Rico Zanga, Urs Benninger und David Grüninger erfüllten ihr Soll mit je einem Remis. Sie besassen zwar die besseren Gewinnaussichten, verzichteten aber im Interesse der Mannschaft auf unnötige Risiken. Was jetzt noch kam, waren lediglich Zugaben. Manfred Spiegel besass eine Mehrfigur, die er in einem günstigen Zeitpunkt zurückopferte, um in ein gewonnenes Endspiel überzuleiten. Am längsten mühte sich Klaus Doskocil am Spitzenbrett gegen Michail Koganov ab. Er führte ein remisverdächtiges Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern auf studienhafte Weise zum Sieg.

Für Réti brechen schwere Zeiten an. Obwohl noch drei Runden auf dem Spielplan stehen, lässt sich der Absturz in die 2. Liga kaum mehr vermeiden. Anders die Rheintaler. Sie haben sich nach den feinen Leistungen gegen Liechtenstein und Réti bis auf weiteres aus dem Tabellenkeller verabschiedet.

Réti Zürich I - Rheintal I 1½ : 6½

Michail Koganov - Klaus Doskocil 0:1, Hans Kaufmann - Rico Zanga ½, Claude Douget - Markus Christen 0:1, Emanuel Wyler - David Grüninger ½, Eugen Fleischer - Marcel Mannhart 0:1, Hans Wey - Robert Sandholzer 0:1, Harry Oesch - Urs Benninger ½, Roman Schnelli - Manfred Spiegel 0:1

Rheintal II - Davos I 2½ : 3½

Kurt Kaufmann 0, Günther Hüttig 1, Erwin Frei 0, Hanspeter Weder 0, Rafael Ibanez 1, Christof Zwahlen ½


SMM 5-00: Sieg stand auf des Messers Schneide

Nach zwei Meisterschaftsrunden wurde der Schachclub Rheintal als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt. Drei Runden und drei Siege später spricht niemand mehr vom Abstieg.

Trotz der langen und schweisstreibenden Anfahrt nach Schuls gaben die Rheintaler den Ton an. Marcel Mannhart war seinem Gegner in allen Belangen überlegen und zerzauste die schwarze Stellung in wenigen Zügen. Auch Markus Christen machte mit Silvio Grass nicht viel Federlesens und zwang ihn im 20. Zug zur Aufgabe. Der dritte Sieg ging auf das Konto von Robert Hauser. Er knöpfte dem 2036 Elo-Punkte schweren Andri Arquint in der Zeitnotphase zwei Bauern ab, die er sicher verwertete.

Zu einem leistungsgerechten Unentschieden kam es zwischen Reto Grass und David Grüninger. Die Stellung war derart verschachtelt, dass es für keine Seite ein Durchkommen gab. Das zweite Remis kam auf eher glückliche Weise zustande. Markus Wittwer hatte sich veropfert und stand am Rande einer Niederlage. Markus Schleich war jedoch nicht in der Lage, seine Nerven unter Kontrolle zu bringen und einen klaren Gedanken zu fassen. Mit einer Remisofferte setzte er seiner Seelenqual ein Ende.

Robert Sandholzer schlug sich wiederum achtbar und leistete dem starken FIDE-Meister Günther Lawitsch aus Innsbruck erbitterten Widerstand, konnte die Niederlage letztlich aber nicht abwenden. Auch Urs Benninger kehrte mit leeren Händen aus dem Engadin zurück. In guter Stellung wurde ihm die knappe Bedenkzeit zum Verhängnis.

Matchentscheidend war schliesslich das Zeitnot-Drama zwischen Klaus Doskocil und Nuhi Jashari. Klaus war klar im Vorteil, befand sich aber in schrecklicher Zeitnot. Bei der Ausführung des 40. (?) Zuges fiel seine Klappe. Da die Partienotationen unvollständig waren, wurden die Uhren angehalten und die gesamte Partie an einem Nebenbrett nachgespielt. Die Rekonstruktion ergab, dass tatsächlich 40 Züge gespielt worden waren. Trotzdem - hätte Jashari die Zeitüberschreitung rechtzeitig reklamiert, so hätte sich Doskocils Sieg und damit auch der Mannschaftssieg der Rheintaler in Luft aufgelöst.

Engadin I - Rheintal I 3:5

Günther Lawitsch - Robert Sandholzer 1:0, Andri Arquint - Robert Hauser 0:1, Duri Gaudenz - Marcel Mannhart 0:1, Magnus Schleich - Markus Wittwer ½, Nuhi Jashari - Klaus Doskocil 0:1, Reto Grass - David Grüninger ½, Silvio Grass - Markus Christen 0:1, Reinhard Lutz - Urs Benninger 1:0

Winterthur III - Rheintal II 5:1

Kurt Kaufmann 0, 2. Brett kampflos 0, Gilbert Jost 0, Enrique Lorita 0, Bruno Spälti 0, Rafael Ibanez 1


SMM 6-00: Revanche nach sechs Jahren

Am 3. September 1994 waren die Rheintaler mit einem Kantersieg in der Tasche aus Kreuzlingen zurückgekehrt. Fast auf den Tag genau sechs Jahre später nahm Bodan I Rache für die damals erlittene Niederlage.

Dass es gegen die deutsch-schweizerische Allianz vom Untersee nicht viel zu erben geben würde, darauf war man beim Schachclub Rheintal gefasst. Schliesslich hat Bodan schon Wettswil, Réti Zürich, Engadin und Liechtenstein deutlich in die Schranken gewiesen und strebt mit aller Kraft den Wiederaufstieg in die Nationalliga B an. Kommt dazu, dass bei den Gastgebern mit Marcel Mannhart und Carmelo Genduso zwei wichtige Stammspieler fehlten.

Die schlimmsten Befürchtungen wurden noch übertroffen. Während bei Bodan alles wie am Schnürchen lief, brachten die Rheintaler kein Bein auf den Boden. Einzig Rico Zanga gelang ein überzeugender Sieg, alle anderen Spieler mussten sich nach langer Abwehrschlacht geschlagen geben. Vom Rheintaler Föhnsturm war nur noch ein laues Lüftchen übrig geblieben.

Zum Glück haben sich die Rheintaler rechtzeitig ein ausreichendes Punktepolster zugelegt, sodass die brutale Abfuhr - abgesehen von den Seelenqualen und dem angekratzten Ehrgefühl einiger Schächler - keine Konsequenzen nach sich zieht.

Rheintal I - Bodan I 1:7

Willi Zäch - Jan Schmidt 0:1, Gerhard Walter - Dieter Knödler 0:1, Markus Christen - Marcel Wildi 0:1, Klaus Doskocil - Max Knaus 0:1, Robert Sandholzer - Armin Pepke 0:1, Markus Wittwer - Peter Plüss 0:1, Manfred Spiegel - Marcel Marentini 0:1, Rico Zanga - Martin Zwicky 1:0

Rheintal II - Wil I 1½:4½

Urs Benninger 0, Hanspeter Weder 0, Kurt Kaufmann 0, Enrique Lorita 0, Gilbert Jost ½, Erwin Frei 1

Rheintal III - Schaffhausen III 3½:2½

Ismail Osmani ½, Alessandro Puliti 0, Stefan Marte ½, Christof Zwahlen 1, Pius Steiger 1, Gerd Fischer ½


SMM 7-00: Die Luft ist draussen

In der siebten und letzten Runde der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft hatten die Rheintaler gegen Herrliberg nicht viel zu bestellen.

Der überlegene Tabellenführer strebt mit aller Macht den Aufstieg in die Nationalliga B an. Um dem ohnehin schon starken Team die nötige Durchschlagskraft zu verleihen, hat der Verein die beiden Internationalen Meister Tamas Horvath und Tamas Erdelyi aus der ungarischen Schachhochburg Kecskemet angeheuert. Die Elo-Punkte (Wertungssystem für die Spielstärke) sprechen eine deutliche Sprache. Der stärkste Spieler von Herrliberg bringt es auf 2391 Punkte, der "schwächste" auf 2013 und der Mannschaftsdurchschnitt beträgt 2154 Punkte. Die entsprechenden Zahlen bei den Gastgebern nehmen sich dagegen eher bescheiden aus. Höchste Wertung: 2105, tiefste Wertung 1885, Mannschaftsdurchschnitt 2004 Punkte.

Schon oft sind die Rheintaler in ähnlichen Situationen über sich hinausgewachsen, doch am Samstag, am Ende einer anstrengenden Saison, war die Luft draussen. Die positiven Aspekte sind daher schnell abgehakt. Den Ehrentreffer schaffte David Grüninger mit den schwarzen Steinen gegen Jana Ramseier. Er befreite sich aus gedrückter Lage und pflückte einen Bauern nach dem andern, bis die deutsche FIDE-Meisterin des Weiterspielens müde war. Mit einem gesunden Mehrbauern stand Rico Zanga ebenfalls auf Gewinn. Arnold Torricelli konnte jedoch durch einen klugen Abtausch ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern herbeiführen, das nicht mehr zu gewinnen war.

Saisonziel erreicht

Der Schachclub Rheintal hat auch die zweite Saison in der 1. Liga schadlos überstanden. Der Ligaerhalt konnte bereits zwei Runden vor Schluss gesichert werden. Es wird jedoch von Jahr zu Jahr schwieriger, mit einer reinen Amateurmannschaft im Konzert der Grossen mitzuspielen. Der Kommerz macht auch vor dem königlichen Spiel nicht Halt. Immer häufiger lassen sich Schachmeister aus aller Welt ihre Dienste in klingender Münze vergelten.

Rheintal I - Herrliberg I 1 ½ : 6 ½

Robert Hauser - Philipp Hänggi 0:1, Marcel Mannhart - IM Tamas Erdelyi 0:1, Markus Christen - Hansjörg Illi 0:1, Markus Wittwer - IM Tamas Horvath 0:1, Robert Sandholzer - Thomas Kuhn 0:1, Rico Zanga - Arnold Torricelli ½, David Grüninger - Jana Ramseier 1:0, Mannfred Spiegel - Urs Schwarz 0:1

Schlussrangliste 1. Liga Ost

Rheintal II - Buchs I 4 ½ : 1 ½

Urs Benninger - Hans Göldi 1:0, Günther Hüttig - ? 1:0, Kurt Kaufmann - Olivier Rotfuss ½, Enrique Lorita - Philipp Scheffknecht 0:1, Erwin Frei - Reinhard Döserich 1:0, Rafael Ibanez - Kurt Studer 1:0



SGM 1-00: Zug zog zügiger

Im letzten Jahr ist der Schachclub Rheintal mit Furore in die zweithöchste Liga der schweizerischen Gruppenmeisterschaft aufgestiegen; nun folgt das Jahr der Bewährung. Beim Meisterschaftsauftakt gegen Zug sind die Rheintaler nur knapp an einem Punktegewinn vorbeigeschrammt.

Der Wettkampf begann für die Gastgeber denkbar unglücklich: Robert Hauser fand gegen das scharfe Blackmar-Gambit von Michael Zuber nicht das richtige Rezept und ging mit fliegenden Fahnen unter. Alle anderen Partien waren hart umkämpft und endeten erst nach der vierten Spielstunde. Hansruedi Glauser, mit 2216 Wertungspunkten der stärkste Zuger, war bei Carmelo Genduso bestens aufgehoben. Carmelo konnte die Partie mit den schwarzen Steinen mühelos ausgleichen und in den sicheren Remishafen führen.

Auch in Schmid-Zweifel und Walter-Widmer wurden die Punkte verdientermassen geteilt. Markus Christen geriet gegen Willi Dürig stark unter Druck und musste einen Läufer für zwei Bauern hergeben. Dürig sah den Sieg schon vor Augen, da schlug ein Turmopfer auf g7 ein wie eine Bombe. Plötzlich war es der Innerschweizer, der ums Überleben kämpfen musste. Der weisse Materialvorteil reichte jedoch nicht aus, um den ersten Rheintaler Sieg im Jahr 2000 zu realisieren.

Diesen erwartete man eher von Markus Wittwer, der seinem Gegner einen Bauern abgenommen hatte. Leider verlor Markus in der Zeitnotphase den Durchblick und veropferte sich. Dem Präsidenten des Schachclubs Rheintal, Urs Benninger, blieb es vorbehalten, den Ehrentreffer für die Gastgeber zu erzielen. Mit einer Engelsgeduld verbesserte er Zug um Zug seine Stellung und zwang den jugendlichen Gegner zur Aufgabe.

Fazit nach dem Debüt in der 2. Bundesliga: Die Trauben hängen deutlich höher als in der 1. Liga, mit einer konsequenten Chancenauswertung und etwas Schlachtenglück wären ein oder sogar zwei Mannschaftspunkte aber durchaus zu holen gewesen.

Rheintal I - Zug I 3 : 5

Carmelo Genduso - Hansruedi Glauser ½, Markus Christen - Willi Dürig ½, Sandro Schmid - Richard Zweifel ½, Rico Zanga - Roland Levrand 0:1, Markus Wittwer - Serge Wilhelm 0:1, Gerhard Walter - Simon Widmer ½, Robert Hauser -Michael Zuber 0:1, Urs Benninger - Roman Deuber 1:0

Rheintal II - Thal I 2 ½ : 2 ½

Roland Sandholzer - Rudolf Affeltranger ½, Gilbert Jost - Marco Scruzzi 0:1, Allessandro Puliti - Aldo Baroni ½, Pius Steiger - Beat Thür ½, Raffael Ibanez - Fredy Muntwyler 1:0


SGM 2-00: Erster Auswärtssieg lässt hoffen

In Niederrohrdorf bei Baden feierte der Schachclub Rheintal den ersten Saisonsieg in der 2. Bundesliga. Den Grundstein zum Erfolg legten die beiden jüngsten Kaderspieler, Markus Christen und Robert Hauser.

Die erste Resultatmeldung liess nicht lange auf sich warten. Wohl aus gegenseitigem Respekt schlossen Altmeister Hans Karl und der Sieger des Wangser Opens, Sandro Schmid, schon nach 13 Zügen Frieden. Spannender verlief das Duell am Spitzenbrett zwischen Guntram Gärtner und Alex Lipecki. Der Hohenemser machte mächtig Druck und gewann einen Bauern und wenig später die Partie. Doch Niederrohrdorf glich postwendend aus. Peter Kühn, mit über 2300 Wertungspunkten der stärkste Aargauer, wehrte ein spekulatives Läuferopfer von Rico Zanga erfolgreich ab und nutzte seinen Materialvorteil zum Partiegewinn.

Auch Markus Christen steckte einen ganzen Läufer ins Geschäft. Doch diesmal passte alles zusammen. Vor die unangenehme Wahl gestellt, die Dame herzugeben oder gleich Matt zu gehen, entschloss sich Hermann Singeisen schweren Herzens zur Aufgabe. Robert Hauser kam mit schwarz hervorragend aus der Eröffnung und bestrafte gegnerische Ungenauigkeiten, indem er sich durch ein Materialopfer einen Freibauern verschaffte.

Die Partien an den Brettern fünf, sechs und sieben, die alle unentschieden endeten, waren geprägt von horrender Zeitnot bei Freund und Feind. In Brunner-Wittwer konnte es sich nur noch um Sekunden handeln, bis eines der beiden Blättchen an der Schachuhr fiel. Die Spieler blitzten drauflos, ohne die Züge zu notieren. Auch der herbeigeeilte Mannschaftskapitän war nicht in der Lage, die Züge mitzuschreiben. Nach der Zeitkontrolle konnte man nur mutmassen, ob eine Zeitüberschreitung vorlag oder ob tatsächlich 60 Züge ausgeführt worden waren. Da sich die Partie aber unmöglich rekonstruieren liess, teilten die Kontrahenten brüderlich den Punkt. Zeit ist im Schach zwar nicht Geld, aber oft mehr wert als ein materieller Vorteil.

Niederrohrdorf - Rheintal I 3:5

Alex Lipecki - Guntram Gärtner 0:1, Peter Kühn - Rico Zanga 1:0, Hans Karl - Sandro Schmid ½, Hermann Singeisen - Markus Christen 0:1, Helmut Eidinger - Gerhard Walter ½, Werner Brunner - Markus Wittwer ½, Ueli Eggenberger - Urs Benninger ½, Marcel Schneider - Robert Hauser 0:1

Will I - Rheintal II 2:3

Robert Sandholzer ½, Kurt Kaufmann 0, Alessandro Puliti 1, Rafael Ibanez 1, Pius Steiger ½

Chur - Rheintal III 3:1

Mario Milo 0, Gerd Fischer 1, Gerold Forster 0, Willi Zäch 0


SGM 3-00: Marathonsitzung zahlte sich aus

In der dritten Runde der Schweiz. Gruppenmeisterschaft trafen die Rheintaler auf den bisherigen Leader Luzern Musegg. Nach sechsstündigem Kampf stand es noch immer 3:3 unentschieden. Doch dann trumpften Sandro Schmid und Klaus Doskocil gross auf.

Zunächst stand der Wettkampf im Zeichen der Ausgeglichenheit. Die Niederlagen von Günther Hüttig und Carmelo Genduso konnten durch Robert Hauser und David Grüninger postwendend wettgemacht werden. Während Robert Hauser seinen Gegner völlig überzeugend zerlegte, kam Grüningers Erfolg eher auf glückliche Art zustande. Beim 30. Zug vertiefte sich sein Gegner so sehr in die Stellung, dass er alles um sich herum vergass. Die Zeit zerrann. Erst als das Metallblättchen der Schachuhr fiel, schreckte er aus seinen Gedanken hoch. Dem Rheintaler oblag nurmehr die angenehme Aufgabe, die Zeitüberschreitung zu beanstanden und sich für den leicht verdienten Punkt zu bedanken.

Rico Zanga stand nach einem Generalabtausch etwas unter Druck. Er verteidigte sich jedoch geschickt und führte mit einem Bauernopfer eine tote Remisstellung herbei. Auch in Betschart-Walter kam es zur Punkteteilung, so dass nach sechs beendeten Partien noch immer Gleichstand herrschte. Die siebte Spielstunde brach an. Trotz strapaziertem Sitzleder und blanken Nerven war Sandro Schmid geistig auf der Höhe. Er erzwang eine lehrbuchmässige Zugzwangsituation, die den Gegner vor unlösbare Probleme stellte. Wie sich Pirmin Lötscher auch drehte und wendete, es gab für den weissen König kein Entrinnen mehr. Nun hätte den Gastgebern ein Remis in Doskocil-Portmann gereicht, um den Mannschaftssieg sicherzustellen. Doch damit gab sich Klaus nicht zufrieden. Mit beneidenswerter Geduld führte er ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern, das von den Zuschauern einhellig als unentschieden taxiert wurde, noch zum verdienten Sieg.

Rheintal I - Luzern Musegg 5:3

Carmelo Genduso - Rambert Bellmann 0:1, Klaus Doskocil - Daniel Portmann 1:0, Sandro Schmid - Pirmin Lötscher 1:0, Rico Zanga - Armin Hartmann ½, Gerhard Walter - Gerold Betschart ½, Günther Hüttig - Hans Speck 0:1, David Grüninger - Hans Duss 1:0, Robert Hauser - Thomas Räber 1:0


SGM 4-00: Ehrenvolles Unentschieden gegen den Leader

Obwohl die Rheintaler mit grossen Besetzungsschwierigkeiten zu kämpfen hatten, konnten sie dem Tabellenführer ein 4:4 abtrotzen.

Mit der Verpflichtung des 13. Fernschachweltmeisters, Michail Umansky, haben die St. Galler einen spektakulären Einkauf getätigt. Dass der 42jährige Russe auch im Nahschach zu beachten ist, beweisen sein IM-Titel und seine Elo-Wertung vom 2455 Punkten. Das Genie aus dem Kaukasus machte mit Ersatzmann Markus Zoller nicht viel Federlesens und buchte den ersten Punkt. Nach einem leistungsgerechten Unentschieden zwischen Milan Novkovic und Guntram Gärtner erhöhte Marcel Mannhart gar auf 2½:½ für die Städter. Als auch Sandro Schmid in einem von horrender Zeitnot geprägten Schlagabtausch eine Figur einstellte, war ein Mannschaftserfolg für die Rheintaler in weite Ferne gerückt. Doch Gerd Wettering revanchierte sich und kurz vor der zweiten Zeitkontrolle beging er den partieentscheidenden Fehler.

Carmelo Genduso, der aus mannschaftstaktischen Gründen das achte Brett übernahm, liess Halit Rexhepi nie richtig ins Spiel kommen. Rexhepi hielt dem Druck nicht stand und büsste einen Bauern, später eine ganze Figur ein. Robert Hauser und Toni Thaler lieferten sich einen grossen Kampf, in dessen Verlauf das Schlachtenglück mehrmals die Seiten wechselte. Als sich der Pulverdampf verzogen hatte, trat eine absolut ausgeglichene Stellung zutage. Auch in Potterat-Zanga kam es zur Punkteteilung, obwohl die Chancen eher auf Seiten des Rheintalers lagen. Robert Sandholzer brachte den rund 200 Elo-Punkte höher eingestuften Martin Leutwyler an den Rand einer Niederlage und demonstrierte auf eindrückliche Weise, dass sein Erfolg gegen IM Andreas Huss keine Eintagsfliege war.

St. Gallen I - Rheintal I 4:4

Milan Novkovic - Guntram Gärtner ½, Michail Umansky - Markus Zoller 1:0, Martin Leutwyler - Robert Sandholzer ½, Marcel Mannhart - David Grüninger 1:0, Marc Potterat - Rico Zanga ½, Toni Thaler - Robert Hauser ½, Gerd Wettering - Sandro Schmid 0:1, Halit Rexhepi - Carmelo Genduso 0:1

Rheintal II - Munot Schaffhausen ½ : 4 ½

Ismail Osmani 0, Alessandro Puliti 0, Kurt Kaufmann 0, Pius Steiger ½, Jürgen Draxl 0

Rheintal III - Flawil II 2 ½ : 1 ½

Gerd Fischer 0, Heidi Schläpfer 1, Mario Milo 1, Willi Zäch ½


SGM 5-00: Komfortabler Sieg für die Rheintaler

Bei ihrem vierten Einsatz im Rahmen der Schweizerischen Gruppenmeisterschaft, 2. Bundesliga, erteilten die Rheintaler Schachspieler ihren Kollegen aus Zürich-Sihlfeld eine deutliche Lektion.

Die Gastgeber hatten an keinem Brett Probleme. Selbst Markus Wittwer, der die einzige Niederlage quittieren musste, schien lange Zeit im Vorteil zu sein, ehe er sich in Zeitnot veropferte. Diesem Reinfall standen gleich fünf Siege der Rheintaler gegenüber. Rico Zanga nutzte eine Felderschwäche von Ernst Schipper konsequent aus und gewann einen Bauern, den er sicher nach Hause führte. Robert Sandholzer hat einmal mehr bewiesen, dass seine Nomination für die erste Mannschaft zu recht erfolgt ist. Gegen Beat Eppler machte er den besseren Tausch - Springer gegen vier Bauern - und gewann völlig überzeugend.

Gerhard Walter spielte eine Partie wie aus dem Bilderbuch. Mit einem Läuferopfer zerrte er den weissen Monarchen aus seinem Versteck und jagte ihn über das ganze Brett, wobei er das geopferte Material mit Zins uns Zinseszins zurückerhielt. Der vierte Streich ging auf das Konto von Klaus Doskocil. Zug um Zug schnürte er die schwarze Stellung ein, bis René Meier dem Druck schliesslich nicht mehr standhalten konnte und eine Qualität verlor. Markus Christen, sonst bekannt für seine schnellen Siege, demonstrierte eindrücklich, dass er auch in der dritten Phase der Partie zuhause ist. Nach fast sechsstündigem Kampf führte er ein anspruchsvolles Turmendspiel gekonnt zum Sieg.

Rheintal I - Springer Sihlfeld 6:2

Guntram Gärtner - Hermann Koch ½, Klaus Doskocil - René Meier 1:0, Gerhard Walter - Daniel Kuchen 1:0, Sandro Schmid - Otto Giordanengo ½, Markus Wittwer - Martin Kull 0:1, Markus Christen - Hansjakob Emch 1:0, Robert Sandholzer - Beat Eppler 1:0, Rico Zanga - Ernst Schipper 1:0

Rapperswil-Jona I - Rheintal II 3½ : 1½

Alessandro Puliti ½, 2. Brett kampflos 0, Kurt Kaufmann 1, Markus Zoller 0, Pius Steiger 0

Rheintal II - Uzwil II 2½ : 1½

Gerd Fischer 1, Mario Milo 0, Willi Zäch 1, Gerold Forster ½


SGM 6-00: Mühsam erkämpftes Unentschieden

In der sechsten Runde der Schweiz. Gruppenmeisterschaft teilten sich Rheintal I und Zürich Wollishofen II die Punkte. Das Unentschieden war für die Gastgeber etwas enttäuschend, hatten sie doch bei Halbzeit mit 3:1 Punkten geführt.

Bei Wollishofen fehlte ein Spieler, so dass Sandro Schmid zu einem kampflosen Sieg kam. Die Vorgabe wurde jedoch von Tim von Flüe wettgemacht, der einen aussichtsreichen Angriff gegen den aufgerissenen Königsflügel von Robert Hauser inszenierte. Die Sache war für Schwarz keineswegs hoffnungslos, doch durch ein dummes Versehen stellte Robert einen Springer ein. Nun war die Reihe wieder an den Rheintalern. Am Spitzenbrett nahm Guntram Gärtner die weisse Rochadestellung mit Dame und Springer unter Beschuss. Um seine Probleme in den Griff zu bekommen dachte Patrick Eschmann sehr lange nach und überschritt beim 39. Zug die Zeitkontrolle. Als Robert Sandholzer nach einer feinen positionellen Leistung gar auf 3:1 erhöhte, schien der Match gelaufen zu sein. Noch 1 ½ Punkte aus 4 Partien, das musste doch zu schaffen sein. Zwar zeichnete sich ab, dass Gerhard Walter gegen Frank Schmidbauer verlieren würde, doch Markus Christen und Rico Zanga standen klar besser.

Doch dann kam die fünfte Spielstunde und damit die Wende zum Schlechten. Markus Christen, der zwischenzeitlich zwei Mehrbauern besessen hatte, verschmähte ein todsicheres Remis und wurde von Fabio De Giacomi kaltschnäuzig ausmanövriert. Ähnlich erging es Rico Zanga. In der Hoffnung, die schwarze Stellung knacken zu können, opferte er eine Figur. Doch David Good fand ein faustgrosses Loch in der Kombination und erhielt das bessere Spiel. Am Schluss musste Zanga froh sein, wenigstens ein Unentschieden durch Zugswiederholung retten zu können. Dafür gab es eine Art ausgleichende Gerechtigkeit am fünften Brett. Markus Wittwer besass einen Bauern weniger, konnte aber mit seinem König ins weisse Lager eindringen und ein Remis durch ewiges Schach erzwingen.

Rheintal I - Wollishofen II 4:4

Guntram Gärtner - Patrick Eschmann 1:0, ?? - Sandro Schmid 0:1, Markus Christen - Fabio De Giacomi 0:1, Rico Zanga - Daniel Good ½, Markus Witter - Georg Kradolfer ½, Gerhard Walter - Frank Schmidbauer 0:1, Robert Hauser - Tim von Flüe 0:1, Robert Sandholzer - Emanuel Wyler 1:0

Rheintal II - Winterthur IV

verschoben

Rheintal III - Uzwil I 1 ½ : 2 ½

Gerd Fischer 0, Willi Zäch 0, Mario Milo 1, Gerold Forster ½


SGM 7-00: Versöhnlicher Abschluss

In der siebten und letzten Runde der Schweiz. Gruppenmeisterschaft teilten sich Winterthur II und Rheintal I die Punkte. Trotz dem friedlichen Ergebnis mangelte es nicht am Kampfgeist. Nicht eine einzige Partie endete unentschieden.

Obwohl keine der beiden Mannschaften um den Klassenerhalt bangen musste, entwickelte sich ein verbissener Kampf. Robert Hauser wählte eine zweischneidige Eröffnung und geriet stark unter Druck. Doch dann verlor Ernst Kieser (Elo 2105!) den Faden und das Blatt wendete sich schlagartig. Schon nach 27 Zügen war der Spuck zu Ende.

Hansjörg Nohl drang mit seinem Opferangriff bei David Grüninger nicht durch und überschritt die Zeitkontrolle. Seine Stellung war in diesem Zeitpunkt allerdings schon unhaltbar. In Zanga-Ineichen befanden sich beide Spieler in rasender Zeitnot. Die letzten Züge wurden im Blitztempo aufs Brett geworfen. Als die Klappe bei Zanga fiel, stand er klar auf Gewinn. Die Frage war nur, ob der 40. Zug vor oder nach der Zeitkontrolle geschehen war. Die Rekonstruktion der Partie ergab, dass alles korrekt verlaufen war, worauf sich Hanspeter Ineichen ohne weiteres Spiel geschlagen gab.

Der vierte und letzte Sieg ging auf das Konto von Sandro Schmid. In einem kniffligen Läufer-Springer-Endspiel konnte er sich einen Freibauern verschaffen, der sich mit Siebenmeilenstiefeln dem Umwandlungsfeld näherte. An den Brettern eins, zwei, vier und acht hielten sich die Gastgeber schadlos, wobei die verflixte Zeitnot eine nicht unerhebliche Rolle spielte. Alles in allem entsprach das 4:4 aber den gezeigten Leistungen.

Ehrenrunde für St. Gallen?!

Im Rheintaler vom 30. August stand zu lesen: "Niemand zweifelt am Gruppensieg von St. Gallen. Damit ist der Wettkampf gegen Schlusslicht Zug für St. Gallen nur noch eine Ehrenrunde ..." Aus der vermeintlichen Ehrenrunde wäre für St. Gallen beinahe ein Desaster geworden. Der Tabellenführer unterlag Absteiger Zug mit 3½ : 4½ Punkten. Niederrohrdorf hingegen schlug Musegg Luzern mit 6:2 Punkten und kam bis auf ein winziges halbes Brettpünktchen an St. Gallen heran!

Die Rheintaler haben sich bei ihrem Debüt in der zweithöchsten Spielklasse über Erwarten gut geschlagen. Auch sie waren gegen Zug gestrauchelt, rückten dann aber mit drei Siegen und drei Unentschieden auf den ausgezeichneten dritten Schlussrang vor.

Winterthur II - Rheintal I 4:4

André Hirzel - Klaus Doskocil 1:0, Horst Zesiger - Markus Christen 1:0, Mike Welsh - Sandro Schmid 0:1, Rolf Benz - Markus Wittwer 1:0, Hanspeter Ineichen - Rico Zanga 0:1, Ernst Kieser - Robert Hauser 0:1, Hansjörg Nohl - David Grüninger 0:1, Walter Hollenstein - Robert Sandholzer 1:0

Schlussrangliste 2. Bundesliga Zone B

Flawil I - Rheintal II 2:3

Günther Hüttig ½, Kurt Kaufmann ½, Pius Steiger 0, Rafael Ibanez 1, Alessandro Puliti 1


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